16 janvier 2012

Schwiizerdütsch

Während meines winterlichen Aufenthaltes in der Schweiz bekam ich mehrmals Besuch, darunter auch von meinem Taufpaten (Götti). Man sprach über Dies und Das und einmal kam das Gespräch auf ein Buch, das er einmal geschenkt bekam. “Kleiner Sprachatlas der deutschen Schweiz”. Ich konnte nicht wiederstehen und bestellte ihn am kommenden Tag in der Hoffnung, dass es noch vor meiner Abreise ankommt.
Ich hatte Glück! Er kam an und ich konnte mich gleich in die Vielfalt meiner Heimatsprache vertiefen. Wir wissen ja Alle wie vielfältig unsere Sprache ist, doch es ist dem Normalsterblichen unmöglich all die Varianten der verschiedenen Ausdrücke zu kennen!

Für das Wort “Purzelbaum” fand ich über hundert verschiedene Audrücke! (nicht ich, die Autoren des Buches…) Je nach Region oder sogar Dorf gibt’s ein anders klingendes Wort, doch Alle sagen das Gleiche! Oft musste ich schmunzeln oder sogar schallend lachen, so lustig ist die Auswahl; lest selber mal:
Ich, in meinem solothurner Dialekt(SO) sage ich dazu “s Höibürzli mache”; dann gibt es, unter vielen Anderen auch noch:
Chübelibürzle, de Chopfbürzel mache, Fuurzegöiggelis mache, dr Baumbürz mache, zum Chopf uus bürzle, grindbürzle, di gepse welpe, usw.

Weinen”, da ist die Auswahl kleiner, doch immerhin:
Gränne (SO), bääge, möögge, pflänne, plääre, schreie, flännu, griinu, brüele, hüüle, usw.
Schluckauf”, je nach Region heisst auch er anders:
Gluxi (SO), Hixer, Higgi, Höschi, Hitzgi, Jöscher, usw.

Mit dem Feuer spielen” (im wahrsten Sinne des Wortes)
Bubele (SO), zöisle,  füürle, züüsele, zünserle, mit em Füür gööle, usw.
Da soll Jemand noch sagen unsere Sprache sei langweilig! Ich würde meinen, dass diese Vielfalt ein Grund ist, warum die Deutschschweizer recht gewannt sind beim Lernen von Fremdspachen. Wir müssen ja von Kindesbeinen an lernen unsere Mitmenschen zu verstehen, somit ist unser Gehör und Gehirn trainiert zu jonglieren. Ja, ja, ich weiss, das sind Eigenkomplimente an uns Deutschschweizer, doch ab und zu soll man sich halt auch einen Blumenstrauss verdienen…
Wenn Ihr selber Lust habt dieses Buch einmal näher anzusehen, hier seine Angaben:

Kleiner Sprachatlas der deuschen Schweiz, Verlag Huber, Autoren: H. Christen, E. Glaser, M. Friedli

Viel Vergnügen beim Lesen!

2 commentaires:

  1. Hallo Karin
    das macht jo richtig gluschtig s'Büechli au go z'boschte....... ;-)
    Für di isch das sicher au no es chlises träning....das jo nid aues duesch vergässe!
    es liebs Grüessli Marianne

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  2. Kei Angscht, mini Muetersproch vergiss i bestimmt niid, doch se schriiebe, das isch gar nid so eifach ! Es geit mir vöeu schnäuer mit em Hoochdütsch! Zuedäm han i keini „Accent“ uf minere Taschtatur und muess se speziell iifüege... Es isch eifach toll dass mer wieder mee Kontakt hei mitenang, obwou mer sooooo wiit usenang woohne! Es freut mi riiesig! Liebe Gruess a die ganzi Familie!

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